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Format: CD - Jewel Case
Release date: 14.09.2018
Genre: Mainstream Jazz

„Jetzt würde ich gerne Audrey Hepburn durch den Wald kommen sehen.“ - Das waren die Worte des Filmemachers Gijon Mili zu den Mitgliedern des Dave Brubeck Quartet, als Mitte der 50er Jahre in den New Yorker Columbia Studios einer der ersten Kurzfilme über Jazz entstand. „Oh ja, das würde ich auch gerne“, so die Antwort des Saxophonisten der Band, Paul Desmond.

Heute, 60 Jahre später, stellt das preisgekrönte Quartett „pure desmond“ um die vier Musiker Lorenz Hargassner, Johann Weiß, Christian Flohr und Sebastian Deufel auf ihrem neuen Album „Audrey“ die Geschichte vor, die vielleicht passiert wäre, wenn Hepburn damals tatsächlich in der Nähe gewesen wäre. Und auch Desmonds Komposition „Audrey“, ein musikalisches Kleinod des „Take Five“- Komponisten, findet sich darauf in einer intimen, zerbrechlichen Interpretation des Cool Jazz Ensembles aus Deutschland.

Die Band hat ihre eigene Klanglichkeit in einer 15-jährigen Geschichte verfeinert – da ist der unter Kennern bereits legendäre Sound der Gruppe, „eine edle kammermusikalische Ästhetik: durchsichtig, überschaubar, linear, kontrolliert emotional und zurückgelehnt bis zur totalen Entspannung“, wie es die Jury des Preises der Deutschen Schallplattenkritik ausdrückt. In der musikalischen Zusammenarbeit vieler dichter Konzertabende und intensiver Sessions sind neue Kompositionen entstanden, die sich thematisch mit der Geschichte von Paul Desmond und Audrey Hepburn beschäftigen. Hierbei betreten die Musiker stilistisches Neuland – und das macht sie zu wirklichen Erben der Jazz-Pioniere um Brubeck.

Die Tradition des zeitlosen, organisch fließenden, raffinierten Klangs des Ensembles bildet einen interessanten Kontrast zu den neuen Kompositionen, die Lust zu Grenzgängen zeigen. Das Stück „Punch“ des Schlagzeugers Sebastian Deufel lässt Reminiszenzen an die Experimentierfreude Brubecks mit ungeraden Taktarten anklingen. In „Melancholy On Broadway“ entwickelt die Musik eine emotionale Sogwirkung wie in den „Engtanzballaden“ der Rockbands der 70er Jahre.

Auch schnelle, tänzerische Titel finden sich auf dem abwechslungsreichen Album, wie das pointierte und subtil swingende „Go Lightly“ oder „The Chase“, ein Stück, das auf einem Funk-Riff aufbaut. Die Bandbreite der Einflüsse ist groß. Es ist erstaunlich, wie logisch sich selbst ein Werk aus der klassischen Neuen Musik von John Cage mit dem zum Thema passenden Titel „Dream“ in die generell zarte, elegante Stimmung dieser Musik einfügt. So verlässt der rote Faden nie den Erzählstrang der Sehnsucht, des romantischen Traumes einer unerfüllten Liebe und behält dabei stets eine geistreiche, subtile Sprache.

Dave Brubeck wusste, warum der für sein lyrisches Spiel und seinen „Walter Mitty-Humor“ berühmte Saxophonist immer zu einer bestimmten Zeit während der Aufnahmen zum Album „Brubeck Time“ unruhig wurde – immer dann, wenn eine Probenpause der in der Nähe arbeitenden Audrey Hepburn zu erwarten war, gab es auch eine Pause in den Columbia Studios, damit Paul seinem Schwarm beim Rauchen auf der Feuerleiter zusehen konnte. Sie spielte die Nymphe Ondine at 46th Street.

„Und, was hast Du zu Ihr gesagt?“ wurde Desmond von seinem langjährigen Freund und Biographen, dem Jazzjournalisten Doug Ramsey gefragt. Er aber warf ihm nur einen überraschten Blick zu und antwortete: „Nichts. Was denkst Du denn?“

Pure Desmond - Audrey

€14.99Price
  • TRACK-LIST:
    1   Desmond Time

    2   Go Lightly

    3   Ondine on 46 Street

    4   The Chase

    5   Jitterbug Waltz

    6   Punch

    7   Desperate Desmond

    8   Easy Going

    9   Melancholy on Broadway

    10 Cinema Paradiso

    11 Dream

    12 Audrey

    13 Gotta Dance

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